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Regionalstadtbahn

"Regional-Stadtbahn Neckar-Alb - Fahrt durch die Gartenstraße in Reutlingen"

 

Mit einem insgesamt 190 km langen Schienennetz (ca. 20 km in Reutlingen) soll die Reutlinger Innenstadt besser an das Oberzentrum Reutlingen-Tübingen und die Region Neckar-Alb angeschlossen werden.

Steigen Sie ein in eine virtuelle Fahrt durch die Reutlinger Innenstadt!
http://www.reutlingen.de/de/Leben-in-Reutlingen/Umwelt+Verkehr/Verkehr/Regionalstadtbahn

Es geht voran!

 

Die Stadtbahn kann kommen!

In den nächsten Wochen und Monaten wird sich zeigen, welche Kommunalpolitiker es ernst meinen mit der Stadtbahn. Das GVFG (Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetz) ist verlängert, dank des Einsatzes von Winfried Kretschmann und Winne Hermann beim Flüchtlingsgipfel in Berlin. Sie haben die Chance genutzt im Paket mit der Flüchtlingsfinanzierung den Bund auch beim GVFG zu einer Einigung zu drängen.

Nun sagt die Stadt Reutlingen zu recht (in der Vorlage 15/087/02): "Für die Finanzierung der Regionalstadtbahn Neckar-Alb hat sich durch die Fortschreibung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) über das Jahr 2019 hinaus eine solide Perspektive ergeben." Die Stadt geht weiter voran mit einer "Frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zur Regional-Stadtbahn Neckar-Alb" am 12.01.2016 um 18:00 Uhr im Spitalhof. FreundInnen der Stadtbahn, kommt zu dieser Veranstaltung!

Der Landkreis hingegen verkündet (in der Vorlage IX-0204) dass es noch Gespräche bedürfe, "um Klarheit über die weiteren Finanzierungsperspektiven für Modul 1 durch die Entscheidung über die Fortführung des Bundes-GVFG zu geben." Sprachlich holprig, wie auch die haltlose Anklage an das Land: "Das Projekt Regional-Stadtbahn Neckar-Alb (Modul 1) wurde bisher durch das Land nachrangig priorisiert. Wie geht das Land mit der beschlossenen, negativen Priorisierung um?" Es ist schon Wahlkampf, wenn Landrat Reumann ausgerechnet bei der Landesregierung den bösen Buben sieht, der die Stadtbahn nicht wolle. Selbst hingegen will er die Co-Finanzierung des Moduls 1 nicht in den Kreishaushalt aufnehmen!

Die Grüne Kreistagsfraktion wird versuchen dennoch ausreichend Mittel in den Kreishaushalt zu bringen!

Was ist auf kommunaler Ebene nun wichtig? Mit Beschlüssen in den Gemeinden und im Kreistag muss nach Abschluss der fast fertigen Entwurfs- und Genehmigungsplanung für Modul 1 nun der GVFG-Antrag gestellt werden. Daraus folgt das Bekenntnis die 20% kommunalen Kosten zu bezahlen und diese zwischen den Landkreisen und Gemeinden aufzuteilen. Praktisch zwingend ist dann auch eine Planungsgesellschaft zu gründen, die künftig Planung und Bau verantwortet.

Neben diesem ersten und dringenden Schritt, der die Stadtbahn aufs Gleis setzt, müssen wir aber auch den zweiten Schritt tun und die Planung der Innenstadtstrecke angehen. Denn das Modul 1 ist eine reine Eisenbahnstrecke, eine Modernisierung des jetzigen Zugangebots mit elektrischen Fahrzeugen und dichterem Takt. Aber der Clou der Regional-Stadtbahn ist ja die Verknüpfung der Eisenbahn und der Straßenbahn, also der Betrieb von Strecken in der Stadt, auf der Straße, mit den Strecken auf den bestehenden Bahnlinien. Das müssen wir nun planen, dafür müssen wir die Vorplanung (HOAI 1+2) für die Innenstadtstrecke in Reutlingen nun im Gemeinderat in Auftrag geben.

Wir haben im Gemeinderat den entsprechenden Antrag gestellt.

Zwei interessante Punkte stehen im Mittelpunkt der Diskussion: Wie wird die Stadtbahn von der Straße in die Bahnlinie "eingeschleift", so der Fachbegriff? Und wird die Bahn auf der Gartenstraße und Albstraße geführt, wie es die bisherigen Planungen - nach grüner Meinung zu Recht - vorsehen? Oder soll sie auf der Lederstraße sein, damit sie an der Stadthalle vorbei führt?

Letzteres kann mit Argumenten ziemlich klar entscheiden: Die Variante Gartenstraße ist in Erschließung und Verknüpfung mit dem ÖPNV klar besser und liefert deshalb in der offiziellen "Standardisierten Bewertung" die entscheidenden Pluspunkte für einen volkswirtschaftlichen Nutzen, der größer als die Kosten ist.

Am Bahnhof ist die Einschleifung Richtung Metzingen unproblematisch. Die Bahn soll von der Gartenstraße kommend vor dem Bahnhof nach rechts in die Bahnhofstraße abbiegen, dort halten, und dann nach Ende des Bahnsteig 1 in die Eisenbahn einschleifen. Richtung Tübingen ist es umstritten: während wir die direkte Einschleifung (Abriss des Bahnhof-Imbiss-Anbaus) wollen, schlägt die Stadtverwaltung 350m Fahrt Richtung Metzingen, Fahrtrichtungswechsel, und dann 350m zurück zum Bahnhof vor. Dieser Umweg von 700m ist länger als die gesamte Gartenstraße!

Das ist aber ein Detail, das in der weiteren Diskussion, gerade auch mit dem Verein Pro RegioStadtbahn, geklärt werden kann. Insgesamt ist es sehr, sehr positiv, dass die Stadt Reutlingen voran geht, Planungen vorstellt und mit den BürgerInnnen diskutiert. Wir freuen uns, dass unser Anliegen Stadtbahn vorwärts fährt!

Holger Bergmann


Download: Unseren grünen Stadtbahn-Flyer (Zeitungsbeilage) gibt es unter
http://www.gruene-reutlingen.de